Ombre di Luci – italienisches Lebensgefühl

Die „falschen Italiener“ und ihre Popjazzlatinpolkafolkchansons

Es würde nicht verwundern, wenn der Begriff „Falsche Italiener“ irgendwann auch im Lexikon zu finden wäre: Seit 1997 sorgen Ombre di Luci für Furore in der deutschen Akustikmusik-Branche – fünf Deutsche, die gut und gern aus Siena stammen könnten. In Wahrheit ist das Quintett im niedersächsischen Osnabrück zu Hause – einer Stadt immerhin, der das Reisemagazin „Merian“ einen Marktplatz mit mediterranem Charakter bescheinigt. Genau dort, in einer kleinen Pizzeria, entstand bei Vino e Pasta die spontane Idee, Canzone italiane in völlig neuer Art zu präsentieren.

Marcus Tackenberg (Gesang, Klavier, Akkordeon), Ralf Quermann (Gitarre, Kontrabass, Mandoline), Karl Snelting (Schlagzeug,Perkussion), Markus Preckwinkel (Tuba, Posaune) und Raphael Rahe (Violoncello, Gitarre), der seit Ende 2017 dabei ist, hinterlassen mit ihren originellen Popjazzlatinpolkafolkchansons, ihrem Humor und ihren leidenschaftlichen Texten einen so nachhaltigen Eindruck, dass selbst echte Italiener beeindruckt sind. Zu den Freunden der Band zählen denn auch die sizilianischen Songwriter Pippo Pollina und Etta Scollo ebenso wie Palermos ehemaliger Bürgermeister und Anti-Mafia-Kämpfer Leoluca Orlando sowie diverse deutsch-italienische Gesellschaften in Deutschland.

Es ist die pure Freude am Leben, die die Musiker antreibt. „Gioia di vivere“ heißt denn auch einer von rund 70 Songs im stilistisch vielseitigen Repertoire der Combo. Da bleibt kein Auge trocken, kein Fuß steif, kein Lachmuskel unberührt, wenn Ombre di Luci (zu deutsch: Schattenlichter) auf humorvoll-ironische, aber auch ernsthaft-nachdenkliche Weise die Licht- und Schattenseiten des Lebens auslotet. Und zwar ausschließlich mit eigenen Kompositionen und Arrangements. Die Texte stammen aus den Federn der Italiener Sergio Grani und Giovanni Armanni, der im Sommer 2005 die Nachfolge Granis angetreten hat: Die nötige Authentizität ist somit gegeben.

Auf mittlerweile neun CDs haben Ombre di Luci ihr künstlerisches Schaffen dokumentiert: „Origine“ (1999), „Vento del sud“ (2000), „Ma dove vai“ (2002), das Live-Album „In concerto“ (2004) und „La vita d´artista“ (2008). Danach folgten mit „Reliquiae“ zum Varus-Jubiläum 2009 und „Der Blütenbert und andere Lieder“ zur Landesgartenschau 2010 in Bad Essen zwei thematisch spezielle CDs, bevor die Italo-Chansonniere 2012 mit „Città dei sogni“ wieder ein neues Songwriter-Album in gewohnter Manier veröffentlichten. Es geht um typisch italienische Geschichten und Bilder, aber auch um allgemeine Themen unserer Zeit. Das ist auch auf dem im Februar 2018 veröffentlichten Album von Ombre di Luci, „Cuore d’oro“ (Herz aus Gold) so, auf dem auch Song-Texte der Römerin Maria di Zio und vom Sänger Marcus Tackenberg selbst zu finden sind.

So, wie auf den Studioalben eine Reihe von exzellenten Gastmusikern zum unverwechselbaren Sound beitragen, laden Ombre di Luci auch in ihren Konzerten gern Musiker aus anderen Kulturen ein. Künstler aus Brasilien, Russland, Irland, Georgien, Italien, aus der Türkei und der Ukraine bereicherten schon den musikalischen Mikrokosmos des Quintetts, das nicht stagnieren will, sondern ständig den eigenen Horizont erweitert.

Das gilt auch für das außermusikalische Engagement: Ombre di Luci sind häufig auf Benefiz-Konzerten zu finden. Ob für Tsunami-Opfer und krebserkrankte Kinder, für den Frieden und gegen Rassismus – die „falschen Italiener“ zeigen Flagge. Übrigens auch in vielen Songs, die bei naher Betrachtung immer wieder höchst aktuelle Themen wie etwa den 11. September 2001, die Überfischung der Meere („Sushi“) und das korrupte Berlusconi-System in Italien („Cumpari in carriera“) aufgreifen. Schon die allererste Komposition „Ave Maria“ ist die Vertonung eines Gebets, das ein sterbender Soldat auf dem Schlachtfeld murmelt. Das während des Bosnien-Krieges entstandene Lied brachten die Osnabrücker am ersten Adventssonntag 2005 in der wieder aufgebauten Dresdner Frauenkirche zur Aufführung – vier Wochen nach der Weihe des Gotteshauses.

Ungewöhnliche Auftritte hat die Band schon mehrfach erlebt: Zum Beispiel in einem russischen Pionierferienlager an der Wolga, im antiken Amphitheater von Troja, im Clubhaus der „Contrada della Selva“ in der Altstadt von Siena, auf einem Volksfest im polnischen Masuren oder im Pavillon der katholischen Kirche auf der Expo 2000 in Hannover. Auch die mitunter schwerfällige Politik bringen die „falschen Italiener“ mit Leichtigkeit und Laisser-faire in Schwung: Im Schlossgarten Bellevue des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (2007) ebenso wie kontinuierlich seit 2006 bei den jährlichen Herbstgesprächen der „Neuen OZ“ im Haus der Berliner Bundespressekonferenz. Daneben gab die Gruppe aber auch hunderte „normale“ Konzerte auf Festivals, in Hallen, Sälen, Clubs und Restaurants in ganz Deutschland. Und dort, wo sie schon gespielt haben, sind Ombre di Luci immer wieder gern gesehene Gäste.

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04. Sep 2021
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